Um zu verstehen, dass in Indien „Witwen“ nicht nur Ehefrauen sind, die um ihren Mann trauern, sondern ihre ganze Existenzberechtigung, ihre Familie, Hab und Gut, sowie ihr gesamtes soziales Leben, Achtung und Menschenwürde verlieren, ist es nötig kurz einen Blick in die Vergangenheit zuwerfen…
Mehr zeigenEine Witwe in Indien hatte in der Vergangenheit als “ideale Gattin” ihrem Mann in den Tod zu folgen, d.h. sie wurde bei lebendigem Leib mit seiner Leiche zusammen auf dem Scheiterhaufen verbrannt (Sati). Obwohl diese Praxis seit ca. 200 Jahren verboten ist, ist nicht auszuschließen, dass sie nicht mehr geschieht, wobei der Ort, die Familie und die tote Witwe in früheren Zeiten, Bewunderung, Ehre und heilige Berühmtheit erlangten.
Die Witwen heute sind sozial tot und sexuell verfügbar für jeden Mann. Sie werden verantwortlich gemacht für den Tod ihres Gatten und gelten von nun an als “Unglücksbringerinnen”. Ihre Teilnahme an religiösen Feiern und familiären Festen ist nicht mehr erwünscht. Eine Witwe hat nur theoretisch Anspruch auf ein Erbe. Eine nochmalige Heirat ist unmöglich, auch wenn sie noch sehr jung ist. Wenn sie nicht selbst das Haus der Schwiegerfamilie verlässt, wird sie nicht selten mit den Worten: “Geh weg und stirb!” aus dem Haus gejagt.
Da die alten Witwen ebenso wie die jungen Frauen in ländlichen Gegenden nicht lesen und schreiben können und keinen Beruf erlernt haben, ist ihre Situation so aussichtslos, dass sie sich verstecken und ihren Selbstmord planen.
Die moderne indische Regierung hat das Problem wohl erkannt und eine kleine monatliche Pension für Witwen ermöglicht. Diese zu bekommen ist jedoch für die Witwen eine unerreichbare Herkulesaufgabe. Schon die Beschaffung der Formulare, Bescheinigungen und Nachweise ist für sie unmöglich. Außerdem verfügen sie über keine finanziellen Mittel, um die hohen Bestechungsgelder zu bezahlen.
In Südindien leben die alten Witwen auf den Straßen. Sie schlafen in den Ecken von alten Tempeln, in Gärten oder Hauseingängen und betteln. Man sagt, dass schon der Schatten einer Witwe, der auf dich fällt, dir Unglück bringt. So leben sie in Isolation und Elend auf den Straßen Indiens. Ihre Zahl wird auf 33 – 40 Millionen geschätztDer Film “Water” (erhältlich in jeder Videothek) beleuchtet das Problem der Witwen in Nordindien recht anschaulich. Er wurde von einer Inderin, die in Kanada lebt, in Benares gedreht. Nachdem sie von hinduistischen Fundamentalisten bedroht wurde, unterbrach sie die Dreharbeiten und beendete den Film einige Jahre später in Sri Lanka.
Der Verein „OM SHANTHI e.V. – Hilfe für Witwen in Indien“ ist im September 2013 gegründet worden. Wir möchten mit dazu beitragen, dass Witwen und alleinstehende Frauen in Indien geachtet und ihre Menschenwürde respektiert wird. Unsere Arbeit geschieht im ländlichen Indien (Tamil Nadu) in und um die kleine Stadt Tiruvannamalai herum, wo die Bevölkerung zu 80 % immer noch in bitterer Armut lebt. Wir bieten Hilfe auf verschiedene Art und Weise an…
Mehr zeigenGründerin Anna Etter…
Mehr zeigenTief erschüttert vom Elend einer alten Frau am Straßenrand von Tiruvannamalai gewann Anna Etter Einblick in die erschütternde Situation der indischen Witwen und begann 2007 spontan damit, Spenden und Hilfe zu organisieren.
Mit Unterstützung des Shanthimalai Ashrams und in Zusammenarbeit mit Mangalam Welfare Society und
Premalaya Handicrafts Trust versuchen wir Bewußtsein zu ändern und Leben zu retten, indem wir alte Witwen betreuen und junge Witwen und ihre Kinder ausbilden und fördern, so dass Aberglauben und Vorurteile verschwinden und junge Witwen ein normales Leben führen und ihre Kinder ernähren können.
Unser Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke in Bezug auf Hilfeleistung und Schutz für geächtete Witwen und alleinstehende Frauen in Südindien. Wir sind berechtigt, für Spenden Zuwendungsbestätigungen nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck auszustellen (Denken Sie daran, Ihre Anschrift mit anzugeben).
Spendenkonto für den Verein Om Shanthi e.V.:
Sparkasse Köln-Bonn
IBAN: DE63 37050198 1931 7681 52
BIC: COLSDE33XXX
Wir garantieren, daß Ihre Spende direkt und ohne Abzüge den Frauen in Indien zugute kommt. Herzlichen Dank für jeden Euro, den Sie unserem Projekt zukommen lassen.
Ihre Spenden gehen direkt an unser Projekt in Indien. Lediglich 1,2 % unserer Einnahmen wurden im letzten Jahr hier in Deutschland für Büromaterial, Porto, Flyer und Verwaltung verwendet. Auch unser Jahreskalender wird von engagierten Freunden ehrenamtlich hergestellt.Von Ihren Spenden finanzieren wir den Unterhalt unseres Om Shanthi Old Age Homes, wo 30 alte, obdachlose, z.T. behinderte Frauen bis zu ihrem Tod von 8 jungen Witwen rund um die Uhr versorgt werden.
Außerdem betreuen wir momentan 148 junge Witwen mit ihren Kindern (258), die am Rande des Existenzminimums geächtet in der Stadt Tiruvannamalai und den umliegenden Dörfern leben. Wir fördern die Ausbildung der Kinder und auch der jungen Mütter. Wir helfen in allen Notsituationen bis die Frauen mit ihren Kindern ein eigenständiges Leben führen können. Unser Beratungszentrum, in dem 3 Sozialarbeiterinnen sich engagiert um die Nöte der Frauen kümmern, steht allen Hilfesuchenden offen.
Bis zu einem Betrag von 200 Euro genügt beim Finanzamt die Vorlage des Überweisungsbelegs. Wir senden Ihnen trotzdem am Ende des Jahres eine Spendenbescheinigung zusammen mit unserem Jahreskalender und unserem Newsletter zu. Bitte dazu unbedingt Ihre Anschrift angeben! (Vorsicht: Auf Banküberweisungen erscheint Ihre Anschrift oft unvollständig.) Im Zweifelsfall bitte kurz anrufen, dann helfen wir Ihnen weiter.
Sachspenden sind leider nur in Ausnahmefällen sinnvoll, da wir alles vor Ort sehr günstig einkaufen können und dadurch auch die einheimische Wirtschaft fördern. Außerdem erlauben die meisten Airlines nur wenig Gepäck und auch evtl. anfallende Zollkosten sind beträchtlich.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.