2020 / 2021 Alles ist in diesem Jahr anders

Ihr lieben Freundinnen und Freunde der Witwen!

Alles ist in diesem Jahr anders. Niemand hätte sich vorstellen können, dass sich unser Leben innerhalb eines Jahres so radikal verändern kann. Die ökonomischen Konsequenzen der Corona-Pandemie waren und sind auf der ganzen Welt erschreckend. In Indien leiden, wie überall, vor allem die Ärmsten immer noch am meisten unter den Einschränkungen und Folgen des Lockdowns.

Om Shanthi e.V. konnte dank Deiner großzügigen Spende unserem Projektpartner Manoharan und seinen MitarbeiterInnen ermöglichen, dass unseren Witwen und anderen notleidenden Menschen mehrere Mahlzeiten, Lebensmittel, Seife, Masken und andere zum Lebensunterhalt nötigen Dinge ausgehändigt werden konnten. Außerdem erhielten unsere jungen Witwen ein Taschengeld ausgezahlt. Dies geschieht immer noch.

Ende März beschloss die indische Zentralregierung, buchstäblich von heute auf morgen, den wohl weltweit extremsten Lockdown für das ganze Land. Alle Transportmöglichkeiten, sowie Brief- und Paketverkehr wurden eingestellt, Flughäfen und Geschäfte geschlossen. Die Einwohner in unserem District waren gezwungen, sich einen Polizeipass ausstellen zu lassen, um für 1-2 Stunden zu einer bestimmten Tageszeit aus dem Haus gehen zu dürfen. Den Bauern wurde nicht erlaubt, ihre Reisernte auf den Markt zu bringen und so waren sie nicht in der Lage, ihre Bankkredite zurückzuzahlen. Inzwischen stiegen ständig die Zinsen. Nur Lebensmittelgeschäfte blieben zu
bestimmten Zeiten geöffnet. Die Regale leerten sich schnell und konnten nicht so schnell gefüllt werden, da durch die Transportbeschränkungen viele Großhandelsmärkte schließen mussten. Demzufolge stiegen die Preise dramatisch an.

Viele Menschen und auch unsere Witwen sind Tagelöhner, die mit ihrem täglich ausgezahlten Lohn ihre Familien versorgen. Ohne oder mit wenig Ersparnissen sind sie nicht in der Lage, sich Nahrung zu kaufen. Hunger war und ist immer noch eine größere Gefahr als der Virus. Manoharan und Shanthimalai Ashram arbeiteten eng zusammen mit dem Bürgermeister von Tiruvannamalai, um bedürftige Menschen zu finden und immer wieder zu versorgen. Sie etablierten Hilfslager, wo Alte, Obdachlose und Bedürftige heiße Mahlzeiten bekommen konnten. Viele Male lieferten wir Lebensmittel mit einem kleinen Lastwagen an junge Witwen und deren Kinder.

Immer noch ist die Situation schwierig. Der Lockdown ist jetzt, Anfang Januar, nicht mehr so  strikt. Die Menschen können sich wieder frei bewegen, aber die Wirtschaft liegt darnieder. Viele Menschen sind arbeitslos. Die jungen Witwen in unserer Werkstatt in Premalaya (vormals Shanthimalai Handicraft) arbeiten in Kurzarbeit, da wir fast keine Aufträge aus dem Ausland bekommen haben und auch unser Verkaufsladen geschlossen war. Die von uns betreuten jungen Witwen, die früher Tageslöhne bekamen, erhielten von uns einen kleinen Betrag, damit sie das Nötigste einkaufen können. Die Bemühungen der Regierung, die Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen, sind vorhanden, aber unzureichend.

So tun wir: Om Shanthi e.V.Mangalam Welfare Society, Shanthimalai und Arunapartnership in USA gemeinsam unser Möglichstes, um Spenden zu sammeln, um damit die größte Not unserer Schützlinge zu lindern. Dank sei an dieser Stelle Manoharan, der mehrmals um 2 Uhr morgens auf dem Markt war, um zu dieser Zeit noch verfügbare Lebensmittel wie Reis und Linsen zu kaufen, damit sie verteilt werden konnten. Auch allen beteiligten Helfern wie Philips, Kodimalli und Töchtern von Manoharan sei Dank für das Verpacken und Verteilen von Hunderten von Lebensmittelpaketen. Euch an dieser Stelle herzlichen Dank für Eure lieben Spenden, ohne die wir nichts hätten tun können.

Unsere alten Witwen im Om Shanthi Old Age Home hatten nicht unter den Auswirkungen der Quarantäne zu leiden. Sie wurden wie immer versorgt und medizinisch betreut von einem Arzt, der sie regelmäßig untersucht. Ihr Schicksal meint es gut mit ihnen, seit sie bei uns sind.

Corona beschränkt das Leben auf das einfache Überleben. Alle Schulen wurden geschlossen. Das hat zur Folge, dass unser Patenschaftsprogramm verschoben wurden. Doch nicht aufgehoben. Wir haben eine Liste mit interessierten Pateneltern und werden uns bald melden.

Heute können wir an dieser Stelle unser neues „Kuhprojekt“ vorstellen. Auf Anregung von zwei lieben Spendern, die auch die Mittel bereitstellen, sind bisher 8 Kühe an 8 junge Witwen ausgehändigt worden. Dies ist eine bedeutende Hilfe zum Lebensunterhalt für die kleinen Familien. Zwei Kühe sind auf dem Weg und es werden hoffentlich viele mehr folgen. Wir danken den lieben Spendern für die gute Idee und die Finanzierung.

Die Bedenken, dass unser Kalender zu teuer wäre können wir ausräumen.
Alle am Kalender beteiligten Personen arbeiten ehrenamtlich und aus
Liebe zu diesem Projekt. Nur Druck- und Portokosten fallen an. Die Druckkosten
sind in Indien sehr preiswert und das Porto tragen wir gerne, um unsere Arbeit bekannt zu
machen und um uns bei Euch für die Spenden zu bedanken.

„MACHE DICH AUF UND WERDE LICHT, DENN DEIN LICHT KOMMT!“

Frohe Weihnachten und viel Frieden und Licht im neuen Jahr
wünschen Euch von Herzen
alle Mitglieder von Om Shanthi e.V., alle Mitarbeiter in Indien
und Anna